Der „Cheff“ geht

Schulleiter Klaus Schierle geht nach fünfeinhalb Jahren an der „Luise“ in den wohlverdienten Ruhestand.

Im Anschluss an die letzte Gesamtlehrerkonferenz des Schuljahres 2020/21 wurde Schulleiter Klaus Schierle von Petra Kubela (stellvertretende Schulleiterin und jetzige Nachfolgerin Schierles), dem örtlichen Personalrat sowie dem Kollegium der Luise-Büchner-Schule Freudenstadt (LBS) feierlich verabschiedet. 

Kubela beschrieb in ihren Ausführungen die Ankunft Schierles am 01. Februar 2016 seitens Kollegiums als äußerst aufregend, da mit der Einsetzung eines neuen Schulleiters immer sowohl Hoffnungen als auch Befürchtungen verbunden gewesen seien. Jedoch stellte sich dieses Gefühl der Ungewissheit als unbegründet heraus.  

Nach einer Phase des Beobachtens und des produktiv „Machen-Lassens“ habe sich schon nach kurzer Zeit gezeigt „Wir haben den perfekten Chef“.  

Schierles Führungsstil zeichnete sich vor allem durch Ruhe, sein offenes Ohr für Angelegenheiten aller Art und das Vertrauen in sein Kollegium, die Schülerinnen und Schüler sowie alle anderen am Schulleben Beteiligten aus. Durch diese Atmosphäre wurde die „Luise“ für alle zu dem „Wohlfühlort“, den heute alle so schätzen würden.  

Egal wie schwierig die Zeiten an der „Luise“ auch mal gewesen sein mögen – sei es das „Amokjahr“ oder die Corona-Pandemie – Schierle sei immer ruhig und zuversichtlich geblieben.  

Daneben habe er die „Luise“ innerhalb dieser fünfeinhalb Jahre in Zukunft des Lernens und Lehrens geführt. Die Digitalisierung der Klassenzimmer, die Ausstattung der Schülerinnen und Schüler mit Convertibles oder der Aufbau einer in Zeiten von Fernunterricht zuverlässigen Lernplattform seien herausragende Beispiel dafür.  

In diesem Zusammenhang von Schul(weiter)entwicklung betonte Kubela, könne man von Schierle sehr viel lernen. Denn bevor man jegliche Innovation als fortschrittlich erkläre und in den Schulalltag integriere, so Schierles Devise, solle man sich immer die Frage stellen: „Was kommt im Klassenzimmer an?“ Denn das Entscheidende sei, dass die Lehrkräfte für die Schülerinnen und Schüler da seien, und nicht umgekehrt. 

Auch die Gesundheit war für Schierle immer stets im Mittelpunkt, betont Kubela. Dies bezeugen nicht nur seine in zahlreichen Anlässen fast schon traditionellen Abschiedsworte „Bleiben Sie gesund.“, sondern auch sein Ratschlag im ersten Jahr an der „Luise“ an Kubela selbst: „Denk daran, was heute brisant ist, ist es morgen immer noch“, was so viel heiße, den Feierabend auch nicht zu vergessen.  

Zum Schluss dankte Kubela Schierle für alle seine Arbeit an der und für die „Luise“ und wünschte ihm und seiner Frau für den neuen Lebensabschnitt alles Gute. Man freue sich, wenn er wieder an seiner ehemaligen Wirkstätte vorbeischaue.  

Im Anschluss daran verabschiedete sich Schierle noch persönlich von der „Luise“. Er ließ dabei 60 Jahre Bildungspolitik auf humorvolle und zugleich emotionale Weise Revue passieren. So ging er beispielsweise darauf ein, dass jahrgangsübergreifender Unterricht bereits zu seiner Jugendzeit auf dem Plan stand und es keineswegs ein Novum unserer Zeit sei. 

Doch wichtiger als die Bildungspolitik war für Schierle die Atmosphäre an der Luise-Büchner-Schule. Den Zusammenhalt, die gegenseitige und konstruktive Unterstützung von allen Seiten habe er in seiner Zeit in Freudenstadt stets sehr geschätzt und auch genossen. Dies sei keine Selbstverständlichkeit für ein Kollegium an einer Schule. Die schönste Zeit seines Berufslebens, so Schierle, sei die Zeit an der „Luise“ gewesen, wofür er allen am Schulleben Beteiligten seinen großen Dank aussprach.  

Dank gebührte auch seiner Frau Heike, die ihn in all den Jahren tatkräftig unterstützt habe und in jeder Situation zur Seite gestanden sei.  

Aber so ganz in den Ruhestand geht Schierle nicht, denn er wird beim Aufbau und der Planung der neuen Pflegeschule in Freudenstadt beteiligt sein. Und von da aus ist es

Mach’s gut „Luise“

Im Rahmen der letzten Gesamtlehrerkonferenz der Luise-Büchner-Schule des Schuljahres 2020/21 wurden eine Kollegin und Kollege verabschiedet:

Nach zwei Jahren Abordnung an die Luise-Büchner-Schule Freudenstadt (LBS) tritt Heidi Rühle nach diesem Schuljahr die „Heimreise“ zu ihrer Stammschule der Hermann Gundert-Schule in Calw an. Ihr Schwerpunkt lag dabei in der komplexen Welt der Übergangsschularten der Berufsfachschule Pädagogische Erprobung (BFPE) bzw. später Ausbildungsvorbereitung (AV) sowie dem Vorqualifizierungsjahr Arbeit/Beruf (VABR), wo sie mit viel Freude und Engagement Textilarbeit unterrichtete. 

Rühles Arbeit war geprägt von einer engen und gewinnbringenden Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern sowie ihren Kolleginnen und Kollegen, welche sie alle sehr vermissen werden. Schulleiter Klaus Schierle dankte in seiner Rede Rühle für ihren Einsatz an der LBS in den vergangenen zwei Jahren und betonte, dass man sie gerne länger in Freudenstadt behalten hätte, aber aufgrund der personellen Umstände an der Stammschule dies leider nicht realisierbar gewesen sei.
 

Etwas anders verhält es sich bei der zweiten Verabschiedung. Bernd Katerla tritt zum Schuljahresende die Reise in den wohlverdienten Ruhestand an. Er unterrichtet seit 1989 an der LBS die Fächer Biologie und Informatik. Über die gesamte Zeit lag sein Fokus auf dem Kerngeschäft eines Lehrers: dem Unterricht. So zeigte er sich als stets engagierter und den Schülern zugewandter Kollege. Sein Einsatz hinsichtlich der Projekte „Multimediales Lernen in fraktaler Organisation“ im ernährungswissenschaftlichen Gymnasium oder „Ab in die Zukunft“ im berufsvorbereitenden Jahr sind ein Zeichen für sein weitgefächertes pädagogisches Spektrum. Doch spielten für ihn nicht nur die Schülerinnen und Schüler in seinem Unterricht eine große Rolle, sondern auch zukünftige Generationen. So sieht man an seinem Posten als Umweltbeauftragter der Schule und an seiner Mitarbeit am Modellversuch „Förderung umweltorientierten Handelns durch Vermittlung von Schlüsselqualifikationen im agrarwissenschaftlichen Unterricht“ seine zukunftsorientierte und nachhaltige Denkweise. Schulleiter Klaus Schierle führte am Ende der Veranstaltung aus, dass Katerla darum gebeten habe, die Verabschiedung im kleinen Rahmen abzuhalten. Dies Bitte spiegele genau sein Wirken wider: Stets ruhig, etwas zurückhaltend, aber immer den Unterricht, die Schülerinnen und Schüler sowie die Schule im Blick.