„Woyzeck“ zu Gast in der Luise-Büchner-Schule

Auch dieses Schuljahr lud die Luise-Büchner-Schule das „Theater mobile Spiele“ aus Karlsruhe ein, um den Schülern einen einzigartigen Theaterbesuch zu ermöglichen. Nebenbei diente die Inszenierung von „Woyzeck“ der Abiturvorbereitung, denn Georg Büchners Drama ist Prüfungslektüre.

„Es gibt nichts Schönes im Leben von Woyzeck. Keine echten Menschen und keine Farben.“ Mit diesen Worten erklärte der Schauspieler Julian W. König das düstere und farblose Bühnenbild, das sich den Schülern während der gesamten Theateraufführung darbot.

Sechzig Minuten lang verfolgten über fünfzig Augenpaare Woyzecks Wandel vom gedemütigten Soldaten zum Mörder seiner eigenen Geliebten. In dieser Zeit erlebten die Schüler ein Wechselbad der Gefühle, zwischen Ekel, Wut, Trauer und Verzweiflung. Irritierte Blicke wurden getauscht, Hände vor den Mund geschlagen und manch einen rührte Woyzecks tiefe Verzweiflung sogar zu Tränen. So sollte es auch sein, denn Woyzeck sei keine schöne Geschichte, wie Julian W. König direkt zu Beginn der Aufführung verkündete. Nach der Vorstellung lobten die Schüler vor allem die schauspielerische Leistung, sowie die gelungene Inszenierung, die aus genau einem Schauspieler aus Fleisch und Blut, sowie vier lebensgroßen Standpuppen bestand, die – je nach Szene – im Raum bewegt wurden und durch Dialoge zum Leben erwachten.

Dass die Inszenierung ein voller Erfolg war, zeigte sich maßgeblich daran, dass „Woyzeck“ auch außerhalb des Aufführungsraums noch Gesprächsthema blieb und sich Lehrer und Schüler gemeinsam über ihre Eindrücke austauschten. „Das war eine tolle Erfahrung“ bleibt als Schülerkommentar im Gedächtnis und freut Lehrer und Veranstalter gleichermaßen.