Franz Woyzeck wird verurteilt

„Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil: Der angeklagte Franz Woyzeck wird aufgrund seines psychisch labilen Zustandes und seiner schizophrenen Züge auf unbefristete Zeit in einer geschlossenen Einrichtung untergebracht.“

So lautete das Urteil, das Richter und Schöffen der J1C über den Straftäter Franz Woyzeck fällten.

Am 03.05.23 fand der fiktive Prozess im Rahmen des Deutschunterrichts statt. Neben dem Angeklagten selbst, der mitten in der Befragung einen Nervenzusammenbruch erlitt, wurden zahlreiche Zeugen gehört. Darunter unter anderem die Nachbarinnen Marie Zickwolfs, deren Meinung zu Maries Verhalten sehr ambivalent ausfiel und auch der Doktor, der sich selbst als großen Helden verstand, welcher (nach eigenen Aussagen) mit seiner Forschung die Welt verändere.
Verteidigung, Staatsanwaltschaft und auch das Richtergremium erschienen gut vorbereitet und nahmen die Zeugen gekonnt auseinander. Die Durchführung des Rollenspiels beurteilten die Schüler als durchweg positiv, auch wenn die Vorbereitung viel Zeit in Anspruch nahm. Psychologische Gutachten mussten angefertigt, Rollenkarten erstellt und Beweismaterial gesichtet werden. Gelohnt hat es sich allemal!
Neben der verstärkten Auseinandersetzung und Identifikation mit den Figuren konnten die Schüler zudem nachvollziehen, wie schwierig eine Urteilsfindung für einen Richter sein kann.