121 Jahre an der Luise

Wir verabschieden Ute Teufel, Karin Schmitz und Dagmar Roller in den wohlverdienten Ruhestand

Im Anschluss an die letzte Gesamtlehrerkonferenz des Schuljahres 2021/22 wurden die Technischen Oberlehrerinnen Dagmar Roller, Ute Teufel und Oberstudienrätin Karin Schmitz von Schulleiterin Petra Kubela, dem örtlichen Personalrat sowie dem Kollegium der Luise-Büchner-Schule Freudenstadt feierlich im Foyer verabschiedet und deren langjähriges Wirken gewürdigt.

Dagmar Roller kam im September 1983 als Technische Lehrerin an die LBS. 2001 wurde sie zur Technischen Oberlehrerin ernannt. Rollers Wirken an der LBS war dabei sehr facettenreich. Ihr vorausschauende und empathische Denkweise zeigte sie nicht nur bei der Planung und Organisation des Stundenplans, sondern auch während ihrer jahrelangen Tätigkeit als Mitglied des Personalrates, wo sie sich für die Belange ihrer Kolleginnen und Kollegen engagiert einsetzte. Sie zeichnete sich als immer hilfsbereite und offene Lehrkraft sowie Ratgeberin in unterschiedlichsten Lebenssituationen aus, was von ihren Kolleginnen und Kollegen sowie von der Schülerschaft sehr geschätzt wurde.
Als Pädagogin begegnete sie ihren Schülerinnen und Schülern stets mit Geduld und auf Augenhöhe, erzog diese allerdings auch mit den nötigen Konsequenzen.  
Auch die aufwendige und weit über den Unterricht hinausgehende Organisation diverser Veranstaltungen wie dem Abi-Frühstück oder dem Info-Tag gemeinsam mit ihrer Kollegin Karin Schmitz zeugten von einer engen Verbundenheit zur LBS.
Schmitz kam im selben Jahr wie Roller an die LBS nach Freudenstadt. Trotz mangelnder Aufstiegsmöglichkeiten für Hauswirtschaftsschulrätinnen seitens des Kultusministeriums wurde Schmitz aufgrund ihrer herausragenden Leistungen 2003 zur Studienrätin und 2015 zur Oberstudienrätin befördert.
Im Fokus ihrer pädagogischen Arbeit standen für Schmitz stets die Schülerinnen und Schüler, denen sie jederzeit nicht nur als Lehrkraft, sondern auch als Lernbegleiterin und Helfer in der Not zur Seite stand.
Diese Hilfsbereitschaft wurde auch innerhalb des Kollegiums sehr geschätzt, durch die es ihr in Verbindung mit ihrer offenen und herzlichen Art gelang allerlei Stresssituationen zu „entschärfen“ und so ein gemeinschaftliches Miteinander zu fördern.
Darüber hinaus brachte sie als langjährige Beauftragte für Chancengleichheit das Kollegium und die Schule stets mit neuen Impulsen voran und war ein immer ein gern gesehenes Mitglied der Schulleitungsrunde.

Mit Ute Teufel verlässt nach 43 Jahren ein weiteres „Urgestein“ die LBS. Teufel war seit 1979 an der LBS tätig. 1990 wurde sie zur Technischen Oberlehrerin ernannt. Der Fachfrau für Textilarbeit, die über Jahrzehnte hinweg die höchste Zahl an Klassenleitungen innehatte, wurde eine hohe fachliche und pädagogische Kompetenz bestätigt. Sie galt als „Seismograph“ im Klassenzimmer, da es ihr stets gelang, Spannungen im Klassenverbund frühzeitig zu erkennen, sodass man diesen pädagogisch und schülerorientiert entgegenwirken und so eine erfolgreiche Klassengemeinschaften aufbauen konnte.
Ihre jahrelangen Erfahrungen konnte sie nicht nur vor Ort in die Arbeit als Personalrätin und Mitorganisatorin des Stundenplans gewinnbringend einbringen, sondern auch auf Landesebene. Hier war sie Mitglied einer Konzeptionsgruppe am Kultusministerium, welche sich mit der Stärkung der Selbststeuerungs- und Selbstlernkompetenz im Übergang von Schule zu Beruf und Ausbildung und anschließend für die kooperative Berufsorientierung beschäftigte.
Im Laufe ihrer Dienstjahre an der „Luise“ suchte Teufel weitere Herausforderungen: So schloss sie 2011 ihre Drittfachausbildung im Bereich Textverarbeitung erfolgreich ab und war somit für später einsetzende Digitalisierung der Schullandschaft ihrer Zeit voraus.

Bei der Verabschiedung betonte Schulleiterin Petra Kubela, dass sie mit einem weinenden und einem lächelnden Auge an dieser Stelle stehe. Einerseits müsse man nun schweren Herzens von drei langjährigen und vertrauten Kolleginnen Abschied nehmen, welche durch ihre außerordentliche Tatkraft die Luise sehr stark geprägt hätten. Nicht nur durch ihren Einsatz beim Aufbau der zweijährigen Berufsfachschule für Hauswirtschaft und Ernährung, dem Berufsvorbereitsungsjahr (BVJ), dem Berufseinstiegsjahr (BEJ) und auch nun der Ausbildungsvorbereitung (AV), hätten sie die Luise zu dem gemacht, was sie heute ist, sondern auch durch ihr außerunterrichtliches Engagement für Schülerinnen und Schüler und auch für das Kollegium. Es stehe nun ein Generationswechsel an, was normal sei. Jedoch rege dieser Umstand zum Nachdenken an, denn schließlich habe man aufgrund der gemeinsamen Vergangenheit als Hauswirtschaftsschulrätinnen und Technische Lehrkräfte ein halbes Leben miteinander verbracht.
Auf der anderen Seite, so Kubela, sei sie dankbar für die schöne Zeit, die sie mit den Kolleginnen gemeinsam an der Luise verbringen durfte und auch dafür, dass man die drei Kolleginnen nun gesund in den Ruhestand verabschieden könne, was leider keine Selbstverständlichkeit darstelle.
Zum Abschluss ihrer Rede bedankte sich Kubela dafür, dass die drei Kolleginnen 121 Jahre immer alles für die Schülerinnen und Schüler, das Kollegium und auch für die „Luise“ gegeben hätten. Sie wünschte den Pensionärinnen von Herzen alles erdenklich Gute für den neuen Lebensabschnitt, in dem man nun nicht mehr um 07:35 Uhr in der Klasse stehen müsste, sondern sich im Bett nochmal herumdrehen dürfe.